Tätigkeiten
Der "Verein zur Förderung naturgemäßer Lebensweise, Traditioneller
Handwerkstechniken und der historischen Bürgergärten in Duderstadt e.V.“ ist
Träger des Lehrgartens Duderstadt. Der Verein legt seinen Schwerpunkt auf
Bildung, auch durch den Erhalt traditioneller Handwerkstechniken und Erhalt der
historischen Bürgergärten. Das ist wichtig, um Einblick und Verständnis für die
Lebensweise vorangegangener Generationen zu entwickeln. Der Lehrgarten ist
das Kernstück unserer Bildungsarbeit. Im vergangenen Jahr haben dort
insgesamt 136 Veranstaltungen mit über 1500 Teilnehmern stattgefunden.
Theoretische Inhalte verknüpfen wir mit praktischem Handeln. „Selber machen“
mit dem Ziel, selbständig das Gelernte umsetzen zu können, steht im
Mittelpunkt. Traditionelle Verarbeitung von Lebensmitteln, handwerkliche
Tätigkeiten vom Lehmbau bis hin zu Schnitzarbeiten oder Wolle verspinnen
üben wir ebenso wie den Bau von Wildbienennisthilfen oder den Bau von
Vogelnistkästenaus. Die an 14 ökologischen Stationen dargestellten
Naturkreisläufe und ihre Zusammenhänge können ausgiebig erkundet und
erfahren werden. Wir wollen dort didaktisch und methodisch ausgereiftes
Arbeiten (in unterschiedlichen Klassen- und Altersstufen) durch digitale
Erweiterung ermöglichen. Der LehrGarten ist ein Ort der Begegnung, des
Miteinanders, Lernens und Austausches, auch ein Ort der Rückbesinnung und
des zur Ruhe kommen. Ziel ist die emotionalen Auswirkungen der Corona Krise
zu mildern.Nach Komplettierung der Infrastruktur kann die jährliche Teilnehmerzahl auf
über 2000 im Lehrgarten erhöht werden. Das Waldprojekt soll in die Erprobung
gehen. Eine Verstetigung dort kann nur aufgrund von Erfahrungen und Bedarf
geplant werden. Kooperationen mit der Forstverwaltung, der
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Jägerschaft sind angedacht. Ziele
sind Umsetzung von Konsequenzen aus dem Klimawandel und die besondere
pädagogische Wirkung von Waldpädagogik.
Ihr Projekt auf einen Blick Es wird immer stärker sichtbar, dass Kinder zu den größten Verlierern der
verschiedenen Krisen gehören. Öffentliche Institutionen wurden auf diese
Situation häufig nicht genügend vorbereitet, sind oft überfordert und können
notwendige Hilfen dann nicht mehr angemessen bereitstellen. Als
gemeinnütziger Verein mit dem Schwerpunkt Bildung sind wir eng mit Schulen,
Kindergärten, dem Inklusiven Campus, u.a. vor Ort vernetzt. Betroffenen Kinder
helfen wir, soziale und Bildungsdefizite abzubauen.
Projektbeschreibung Der Lehrgarten Duderstadt: 2 Gartengrundstücke mitten im historischen
Grüngürtel der Stadt. Über 20 Jahre wurde mit Hilfe von Sponsoren eine
Infrastruktur aufgebaut, die eine sehr große Bandbreite von praktischen
Tages-Veranstaltungen bis hin zu wöchentlichen Veranstaltungsreihen über den
gesamten Jahresablauf ermöglicht: "Vom Acker bis auf den Tisch" als breit
angelegte Initiative für umweltgerechte Erzeugung bis hin zur gesunden
Ernährung durch Anbau, Pflege, Verarbeitung gesunder Lebensmittel bis hin zu
kreativen Workshops mit einer sehr großen Themenbandbreite. Seit der
Corona-Krise arbeiten wir ganzjährig verstärkt mit Landesschulbehörde,
örtlichen Schulen und Bildungseinrichtungen (Volkshochschule, Inklusiver
Campus) gemeinsam und zielgerichtet an der Aufarbeitung von Defiziten bei
besonders benachteiligten Gruppen. Einmal wöchentlich während der Schulzeit
übernehmen wir im Lehrgarten die Durchführung einer
Gemeinschaftsveranstaltung zur Verbesserung des deutschen Spracherwerbs
für ca. 30 ukrainische Kriegsflüchtlinge und Waisenkinder. Das Backhaus nach
historischen Vorbild ermöglicht das Backen wie zu Uromas Zeiten im
historischen Vorbildern nachgebauten mit Holz beheizten Stein-Lehm-Backofen.
Eine Küche mit Backofen und Gasherd ermöglicht auch Indoor-Küchenaktionen
bis hin zu online basierten interaktiven Kochaktionen. Draußen wird nach dem
Vorbild unserer Vorfahren gegärtnert und auf offenem Feuer gekocht. Die
Streuobstwiese ermöglicht reiche Ernte und Lebensraum für viele Tiere Ein
komplett ausgestattetes neu gebautes Küchen- und Spülhaus ermöglicht
Reinigungsaktivitäten mit Geschirrspüler und Waschmaschine, Vorratshaltung
mit großem Gewerbekühlschrank, z.B. für Obst und Gemüse aus dem Garten.
Die neu errichtete Pflanzenkläranlage übernimmt die Reinigung der Abwässer.
Eine "Humustoilette" mit Händewaschmöglichkeit (Trinkwasser) ist der
wichtigste Baustein. Ohne sie sind Veranstaltungen nicht möglich . Das Zelt aus
früheren Jahren wurde durch ein festes Dach ersetzt und bietet Schutz vor
Witterung. Sonnensegel schützen an den Seitenwänden noch provisorisch vor
Wind und seitlichem Regen. Ein Gewächshaus, 14 ökologische Stationen, ein
Teich und ein Fließgewässer ermöglichen praktische Umweltarbeit. Die
Erweiterung in Richtung Wald steht in den Startlöchern. Ein Bauwagen als Wetterschutz und Pausenraum wird gerade renoviert. Nach mehr als 136
Veranstaltungen mit mehr als 1500 Teilnehmern erwarten wir 2022 eine
Steigerung auf über 2000 Teilnehmer.
Erwartete Wirkung Für die kalte Jahreszeit soll die "Remise" mit robustem Zeltstoff und einem mit
Holz beheizten Zeltofen veranstaltungstauglich gemacht werden. Die
Humustoilette muss (frostsicher) saniert werden, was dringend notwendig ist
und soll zugleich die Akzeptanz erhöhen. Die Humustoilette soll als
Witterungsschutz ein neues Pultdach erhalten. Photovoltaik soll darauf installiert
werden und uns weitgehend energieautark machen. Eine Grundausstattung an
Werkzeugen und Material ermöglicht im Waldprojekt waldpädagogische Arbeit.
Kooperationsprojekt Digitalisierung "Ökologische Stationen" mit dem örtlichen
Gymnasium zur Steigerung der pädagogischen Qualtität. Ein mobiler Herd und
Backofen soll speziell jungen Teilnehmern mehr eigenständiges Handeln und
uns deutlich geringeren Holzverbrauch ermöglichen. Einen Schritt auf unserem
Weg zur Energieautarkie bedeutet, auf geplanten Durchlauferhitzer (Gas) im
Küchenhaus zu verzichten. Statt dessen wird im August ein elektrischer
Speicher installiert, der später mit Photovoltaikstrom aus eigener Erzeugung
betrieben wird. Das derzeitige gute Konzept wird damit ganzjährig umsetzbar,
bringt durch weniger Unterbrechung eine bessere Effektivität der Arbeit und
ermöglicht mehr Teilnehmer. Die Investitionsmaßnahmen orientieren sich an
den nachgefragten Veranstaltungen und werden in enger Zusammenarbeit mit
Fachleuten entwickelt, wobei die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im
Mittelpunkt stehen. Mehr pädagogischeQualität durch bessere Ausstattung ist das Ziel unserer Bemühungen.